Du bist, was du isst: So beeinflusst die Fütterung dein Pferd!

Equine 74

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Magengeschwüre beim Pferd zu vermeiden und das Risiko auf 0 % zu senken, wird nicht möglich sein - ganz klar! Aber du als Besitzer hast dennoch ein paar Möglichkeiten, durch das alltägliche Stallmanagement Einfluss auf die Gesundheit deines Pferdes zu nehmen - wie genau? Hier erfährst du es!

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Wie entstehen Magengeschwüre beim Pferd?

Um zu lernen, wie du Magengeschwüren vorbeugen kannst, solltest du vorerst wissen, wie und warum sie entstehen. Also ein kleiner Exkurs in die Anatomie: Die Verdauung des Pferdes beginnt im Maul. Pferde brauchen für das Kauen von 1 kg Heu ca. 40 Minuten und produzieren währenddessen ca. 4 l Speichel. Bei 1 kg Kraftfutter sind die Werte deutlich niedriger. Sie brauchen ca. 10 Minuten pro kg und es entsteht nur 1 l Speichel. Das ist sehr wichtig für die Magengesundheit deines Pferdes zu wissen, denn hier wird bereits die Wichtigkeit von Raufutter offensichtlich. Je mehr Speichel nämlich produziert wird desto mehr enthaltenes Bicarbonat gelangt in den Magen. Aber Schritt für Schritt. Der Futterbissen gelangt nun durch die Speiseröhre in den Magen. 

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Durch den Mageneingang gelangt der Futterbissen in den Magen. Die Schleimhäute des Magens lassen sich in zwei Zonen aufteilen, die durch die Margo Plicatus voneinander getrennt werden. Die drüsenlose Schleimhaut, im oberen Teil des Magens, ist nicht geschützt vor Säureangriffen. Der untere Magenteil, in dem sich der Futterbrei sammelt, ist ausgekleidet von einer drüsenhaltigen Schleimhaut und ist somit geschützt vor der Magensäure. 

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Magensäure hat unter anderem die wichtige Aufgabe, das Futter von Keimen und unerwünschten Bakterien zu befreien. Außerdem durchsaftet die Magensäure das Futter, sodass hier die Vorverdauung stattfindet und die Mikroben im Darm die Nährstoffe schnell aufnehmen können. Auch hier nimmt Heu die Magensäure deutlich besser auf als eine Kraftfuttergabe Außerdem hast du ja schon gelesen, dass Speichel Bicarbonat enthält, dass wird hier wieder wichtig. Bicarbonat fungiert nämlich als natürlicher Puffer und neutralisiert den pH-Wert des Magens. Je saurer der Magen nämlich ist, desto schneller kann es zu Reizungen kommen. 

Wie entsteht ein Magensäureüberschuss?

Magensäure ist also wichtig für die Verdauung, wieso kann sie dem Organismus dennoch schaden? Wie immer macht die Dosis das Gift. Magensäure wird bei Pferden, anders als bei uns Menschen, kontinuierlich produziert. Kommt kein Futter in den Magen, wird diese Säure nicht ausreichend gepuffert. Stress kann die Magensäureproduktion zusätzlich erhöhen, sodass ein Überschuss an Säure entsteht. Wird das Pferd zB. direkt nach der Kraftfuttergabe geritten, kann die Magensäure "überschwappen" und kommt so an die sensible, drüsenlose Schleimhaut, die vor Säureangriffen nicht geschützt ist. Es entstehen Magenschleimhautreizungen, die nach ca. 24 bis 48 Stunden schon zu Magengeschwüren werden können. 

Wie beeinflusst die Fütterung die Entstehung von Magengeschwüren?

Deinem Pferd sollte am besten immer Raufutter, beispielsweise Heu von guter Qualität zur freien Verfügung stehen. Ist dies nicht möglich eigenen sich mehrere Portionen über den Tag verteilt. Du solltest mindestes 1,5 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes am Tag füttern. Hier sind noch einmal die wichtigsten Vorteile von Raufutter zusammengefasst:

  • Raufutter regt das Kauen an, wodurch Bicarbonat in den Magen gelangt, der die Magensäure abpuffert
  • Die Raufutteraufnahme dauert länger als das Fressen von Kraftfutter, Pferde sind somit länger beschäftigt, was Stress vermeidet und Fresspausen verringert

Raufutter hat also für Pferde mit Magenproblemen höchste Priorität. Bist du nicht selber für die Fütterung deines Pferdes zuständig, kann du Heunetze oder Raufen nutzen, um eine kontinuierliche Fütterung zu ermöglichen. Neben Raufutter sollte auch Wasser immer zur freien Verfügung stehen. Am besten eignen sich offene Tränken, da Pferd diese am liebsten nutzen. Um die Trinkmenge deines Pferdes zu erhöhen, kann die Investition in eine beheizte Tränke sinnvoll sein. Kaltes Wasser wird gerade von Magenpatienten weniger gern getrunken. Nimmt dein Pferd zu wenig Flüssigkeit zu sind, kann eine Verstopfungskolik die Folge sein. Hier findest du noch weitere Futtermittel, die sich für Pferde mit Magengeschwüren eignen. 

Wann sollte ich mein Pferd füttern?

Bei dem Fütterungszeitpunkt gibt es unterschiedliche Punkte zu beachten. Zum einen sollten Fresspausen generell weniger als vier Stunden betragen. Wie du weißt, wird Magensäure kontinuierlich produziert. Wird kein Futter aufgenommen, welches die Magensäure aufnehmen kann,  kommt es schnell zu einem Säureüberschuss, der den Magen reizt. Außerdem ist die Reihenfolge wichtig. Dein Pferd sollte immer erst Raufutter bekommen, bevor es Kraftfutter frisst, damit ausreichend Speichel produziert wird. Steht deinem Pferd immer Heu zur Verfügung, ist das natürlich nicht so relevant. 

Außerdem solltest du dein Pferd nie direkt vor dem Reiten Kraftfutter füttern. Versuche deinen Trainingszeitpunkt so zu legen, dass mindestens eine Stunde zwischen Fütterung und Reiten liegt. Auch die nett gemeinte Kraftffuttergabe direkt nach dem Training sollte vermieden werden, da dein Pferd dich gerade wahrscheinlich ca. eine Stunde lang getragen hat und in der Zeit eine Fresspause hatte. Lass dein Pferd erst einmal in der Box ankommen, Heu fressen und gebe dann Kraftfutter. Du hast morgen keine Zeit nachmittags in den Stall zu fahren um zu reiten und planst deswegen gleich morgens um sechs Uhr zu reiten? Bei einem magensensiblen Pferd ist davon abzuraten. Hat dein Pferd von fünf bis sechs noch geschlafen und du beginnst danach direkt das Training, können schnell drei Stunden Fresspause entstehen. 

Fütterungszeiten einhalten und Futterumstellungen vermeiden

Routinen geben Pferden Sicherheit. So ist es auch bei den Fütterungszeiten. Die innere Uhr des Pferdes ist auf einen genauen Zeitplan eingestellt. Fütterungszeiten sollten somit möglichst eingehalten werden. Besondern bei der Zeitumstellung können Pferde aus dem Rhythmus kommen. Hier bietet es sich an, die Fütterungszeit über mehrere Tage um 10 Minuten zu verschieben, sodass die Veränderung nur noch marginal ist. 

Du liebst deinen kulinarischen Essensplan, der jeden Tag eine andere Mahlzeit umfasst? Dein Pferd ist da anders. Pferde sind Gewohnheitstiere und das gilt auch für die Fütterung. Versuche Futterumstellungen möglichst zu vermeiden. Allein der Wechsel von Gras auf Heu im Winter bedeutet für das Pferd eine große Umstellung. Die sensiblen Darmmikroben müssen sich bei jeder Veränderung anpassen, ansonsten gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, was zu Blähungen, Koliken und Kotwasser führen kann. Um ein bisschen Variation in die Fütterung zu bringen, findest du hier Futtermittel, die sich als kleine Belohnung eignen.  Möchtest du dennoch etwas in der Futterration verändern, ist es ratsam dies langsam zu tun und die Dosis täglich zu steigern, das empfehlen wir auch unseren Kunden von Equine 74 Gastric. 

Möchtest du Magengeschwüren vorbeugen eignet sich zusätzlich ein Magensupplement zur Unterstützung. Wir haben hier 24 Magenprodukte für dich verglichen. Verschaffe dir gerne einen Überblick. Was so besonders an Equine 74 Gastric ist erfährst du hier!

Stress im Pferdealltag reduzieren

Grundsätzlich sollte es immer dein Ziel sein, den Alltag deines Pferdes so stressarm wie möglich zu gestalten. Denk daran, dass Pferde ein ausgeprägtes Stressgedächtnis haben und sich lange an negative Erfahrungen erinnern. Außerdem solltest du dich selbst auch nicht aus den Augen verlieren. Bist du selbst gestresst, überträgst du dies nämlich schnell auf dein Pferd. Kannst du folgende Fragen alle bejahen, führt dein Pferd wahrscheinlich ein relativ stressfreies Leben: 

  • Fühlt sich dein Pferd neben seinem Boxennachbar/in seiner Herde wohl?
  • Hat dein Pferd ausreichend Platz sich hinzulegen und im Liegen zu schlafen?
  • Zeigt dein Pferd keine typischen Stresssymptome, wie zB. unruhiges Verhalten, ständiges Äppeln etc.?

Pferde brauchen feste Strukturen und Routinen in ihrem Alltag. Das kann eine Putzroutine sein oder ein immer gleichbleibender Tagesablauf. Auch die Beziehung zu dir, als Bezugsperson, ist nicht zu unterschätzen. Ständige Besitzerwechsel oder Umzüge können Pferde massiv stressen, was ihnen wiederum auf den Magen schlägt. 

Fazit

Du als Besitzer hast eine große Verantwortung für dein Pferd, doch nicht alles liegt in deiner Macht. Mach dir keine schlechtes Gewissen, wenn dein Pferd ein Magengeschwür hat. Auch in optimaler Haltungsumgebung und mit bedarfsgerechter Fütterung können Magengeschwüre entstehen. Pferde sind, wie wir Menschen, Individuen. Jedes einzigartig auf seine Art und Weise. Mehr als alles geben kannst du nicht. Hier konntest du hoffentlich ein paar Denkanstöße bekommen, wie du das Management rund um dein Pferd optimieren kannst. Viel Freude bei der Umsetzung. 

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