Das Fress- und Trinkverhalten von Pferden!

Kristina Gehrdau-Schröder

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5 Min. Lesezeit

Pferde gehören zu den Dauerfressern. Das ist evolutionär bedingt. Bevor Pferde domestiziert wurden, lebten sie als Steppentiere, die die meiste Zeit mit der Futtersuche beschäftigt waren. Ihr Verdauungstrakt ist darauf ausgelegt zwischen 12 und 18 Stunden am Tag, energiearmes, rohfaserreiches Futter aufzunehmen. Nur wenn Pferde fressen, bilden sie Speichel. Magensäure hingegen wird rund um die Uhr produziert. Diese wird zum einen benötigt, um die mit dem Futter aufgenommen Keime und Pilze abzutöten.

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Zum anderen ist die Magensäure für die Vorbereitung des Futterbreis essentiell, damit dieser dann im Dickdarm verdaut werden kann. Der beim Fressen produzierte Speichel dient der Abpufferung der Magensäure, denn der Speichel wirkt basisch, wohingegen die Magensäure einen sauren pH-Wert aufweist. Hat das Pferd die Möglichkeit, sich ausreichend lange mit der Futteraufnahme zu beschäftigen, sind Magensäureproduktion und Speichelbildung im Gleichgewicht, sodass ein optimales Milieu im Magen gewährleistet werden kann.

Der Magen hat sich mit der Evolution des Pferdes nicht geändert


Schaut man sich an, wie sich das Pferd im Laufe der Evolution verändert hat, gibt es nur geringe äußerliche Gemeinsamkeiten, die das Hyracotherium von vor 50 Millionen Jahren mit unserem heutigen modernen Pferd (Equus) aufweist. Die Größe hat sich etwa vervierfacht, das heutige Pferd bewegt sich nur noch auf einer Zehe pro Gliedmaße fort und hat eine aufrechtere Haltung als noch vor 50 Millionen Jahren.

Was sich evolutionär jedoch nicht geändert hat, ist der Verdauungstrakt des Pferdes. Nach wie vor ist dieser auf eine stetige Zufuhr an rohfaserreichem, energiearmem Futter ausgelegt. Auch dass rund um die Uhr Magensäure produziert wird, wohingegen der Speichel nur beim Kauen gebildet wird, hat sich bis heute nicht geändert. 

Pferde benötigen gutes Raufutter und kurze Fresspausen

 

Um dem Magen- und Darmtrakt des Pferdes langfristig gesund zu erhalten, benötigen Pferde qualitativ hochwertiges Heu, welches einen hohen Rohfasergehalt aufweist und vergleichsweise energiearm ist. Zudem sollte es frei von Staub und Schimmel sein. Damit die stetig in den Magen sezernierte Säure abgepuffert wird, sollten Pferde möglichst kurze Fresspausen haben und über den Tag verteilt viele kleine Portionen Heu fressen anstatt ein- oder zweimal täglich eine große Menge zu bekommen.

Denn wenn die Fresspausen zu lang sind, gelangt kein Speichel in den Magen, sodass die Magensäure nicht ausreichend abgepuffert wird. Ist dies der Normalfall, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass unter diesem Zustand die Magenschleimhaut leidet, denn eine permanente leichte Übersäuerung kann langfristig zu Läsionen an der Magenschleimhaut führen.

Kraftfutter nur in Maßen füttern


Bei Kraftfutter gilt: so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Viele Pferde bekommen häufig zu viel Kraftfutter, was sich negativ auf Magen und Darm auswirken kann, denn es wird zum einen weniger Speichel produziert als wenn das Pferd Heu frisst und zum anderen entsteht im Magen durch den Abbau von Stärke zusätzlich Säure, die einen negativen Effekt auf den pH-Wert im Magen hat.

Betrachtet man die Fütterung des eigenen Pferdes realistisch, müssten sich viele Halter eingestehen, dass ihr Pferd eigentlich, rein energetisch, gar kein Kraftfutter benötigt, denn der Energiebedarf vieler Freizeitpferde wird meist schon über die Aufnahme von Heu gedeckt. Meist sind wir Besitzer es, die dem Pferd etwas gönnen möchten oder es ist der Futterneid und der damit verbundene Stress, den das Pferd hat, wenn die Nachbarn in der Krippe rumwühlen, während sie an ihrem Heu knabbern sollen.

Daher bekommen viele Pferde in Reitställen Kraftfutter häufig aus dem Grund, dass sie während der Fütterungszeiten, so wie ihre Boxennachbarn, auch etwas zu fressen haben, das sie in dem Moment zufrieden stellt. Denn der Faktor Stress ist beim Thema Fütterung und Futterneid nicht zu unterschätzen.

Wasser ist das wichtigste Futtermittel für Pferde

Ohne Wasser geht nichts. Keine Zelle, kein Organ könnte ohne Wasser überleben, geschweige denn arbeiten. Der gesamte Organismus funktioniert nur als großes Ganzes, wenn er ausreichend mit Wasser versorgt ist. Nimmt das Pferd (dauerhaft) zu wenig Wasser auf, leidet der Stoffwechsel.

Daher ist es wichtig, dass das Pferd immer genügend sauberes Wasser zur freien Verfügung hat. Ein Warmblüter benötigt allein im Erhaltungszustand etwa 30 Liter Wasser täglich. Der Bedarf erhöht sich je nach Jahreszeit und Wetter sowie nach Leistung und dem aufgenommenen Futter.

Am liebsten saufen Pferde ihr Wasser aus offenen Bottichen, indem sie ihr Maul tief eintauchen und lange Züge nehmen. Wichtig ist zu beachten, dass Bottiche, die für Draußen gedacht sind, aus UV-stabilisiertem Kunststoff bestehen. 

 

Wie hoch sollte ich meine Tränke anbringen?

Tränken sollte in der Box möglich diagonal zum Futtertrog angebracht werden, damit Pferde ein Bewegungsanreiz geschaffen wird und vermieden wird, dass sie ihr Futter einweichen und so die Tränke verschmutzen. Der Wasserspiegel sollte dabei auf etwa 0,3 m x Widerristhöhe sein, sprich bei einem Pferd (1,65 m Stockmaß) müsste die Tränke auf der Höhe von 50 cm angebracht werden. 

Der Druck der Wasserleitung sollte maximal  vier bis fünf bar betragen, das entspricht ca. 20 Liter pro Minute. Ist der Wasserdruck zu hoch neigen Pferde dazu sich zu erschrecken, da zu viel Wasser aus dem Ventil kommt. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 9-12 Grad Celcius. 

Die Wasseraufnahme kann je nach äußeren Faktoren und Umständen variieren. So nehmen Pferde, wenn die Wassertemperatur sehr niedrig ist, ungern und daher weniger Wasser auf. Aber auch Magengeschwüre können dazu führen, dass das Pferd weniger oder möglicherweise sogar mehr Wasser aufnimmt. Dies wäre zum einen damit zu begründen, dass die Aufnahme von zu kalten Wasser im Bereich der geschädigten Magenschleimhaut Schmerzen bereitet. Der anderen Grund könnte sein, dass das Pferd versucht, durch eine höhere Wasseraufnahme die Konzentration und somit die Aggressivität der Säure im Magen zu senken und somit den Schmerz. 

Mehr zum Thema

Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung. 

Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.  

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