5 Fütterungstipps, um Magengeschwüren beim Pferd vorzubeugen!

Tanja Dietz

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5 Min. Lesezeit

Ganz gleich, ob das Pferd von Natur aus empfindlich ist oder nicht: viele Pferde entwickeln Magengeschwüre, wenn sie gestresst sind. Denn der schlägt ihnen im wahrsten Sinn des Wortes auf den Magen. Deshalb ist es unsere Aufgabe als Pferdehalter, unseren Pferden ein möglichst stressarmes Leben zu ermöglichen. Als Außenstehender sollte man meinen, Stress und Magengeschwüre seien vor allem bei Turnierpferden ein Thema. Sie werden viel gearbeitet, müssen häufig Anhänger fahren und sind am Wochenende dem Turnierstress ausgesetzt. Doch Magengeschwüre, seien sie stress- oder fütterungsbedingt, sind mittlerweile immer häufiger auch bei Freizeitpferden zu finden. Die Auslöser könnten unterschiedlicher nicht sein: der ungeliebte Boxennachbar, die Fütterungsintervalle, die Haltungsform, die Futterqualität, die Verabreichung von Medikamenten etc.

 

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Die Fütterung bei einem Magengeschwür beim Pferd stellt viele Pferdehalter vor eine große Aufgabe. Wir haben 5 Fütterungstipps. zusammengestellt. Erfahre hier, warum zum Beispiel Vitamin C, Rote Bete und Leinsamen gut oder auch weniger gut für dein Pferd mit Magenproblemen sind:

Rote Bete in der Pferdefütterung

Hast du deinem Pferd schon mal Rote Bete gefüttert? Früher standen Rote Bete fast täglich auf dem Speiseplan der Zug- und Arbeitspferde - und das aus gutem Grund, denn Rote Bete ist ein wahres Multitalent! Rote Bete eignen sich hervorragend als Belohnung zwischendurch oder als Ergänzung zu den Mahlzeiten. Sie ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen.

Rote Bete stärkt das Immunsystem und unterstützt den Stoffwechsel. Zusätzlich entsäuert sie den Körper und hat eine blutbildende und entzündungshemmende Wirkung. Außerdem enthält sie weniger Zucker als beispielsweise Äpfel oder Bananen und ist säurearm. Sollte dein Pferd ein wenig wählerisch sein und frische Rote Bete nicht anrühren, kann man diese auch als Chips füttern - die Akzeptanz ist häufig höher.

Öl in der Pferdefütterung

Heutzutage ist es in der Regel vielmehr ein Problem, dass die Pferde energetisch überversorgt werden, als dass sie ihren Energiebedarf nicht decken können. Öle, die reich an Fetten sind, spielen somit eher eine untergeordnete Rolle. Dennoch gibt es Situationen, in denen es Sinn machen kann, dem Pferd Öl zuzufüttern.

Viele Pferde können ihren Energie- und Nährstoffbedarf meistens schon über die ausreichende Aufnahme von Heu sowie Mineralfutter decken. Ist dies nicht der Fall  wird vorwiegend getreidereiches Kraftfutter zugefüttert. Durch das unzureichende Kauen beim Fressen von Getreidekörnern wird weniger Speichel produziert, der zur Abpufferung des Magen-pH notwendig ist. Folglich sinkt der pH-Wert im Magen ab, sodass die Schleimhäute vermehrt gereizt werden oder sogar Magengeschwüre entstehen können. 

Öl ist ein Energielieferant und kann für Pferde eingesetzt werden, die empfindlich auf die Fütterung von Kraftfutter reagieren. Hierbei sei natürlich auf die Verdaulichkeit sowie den Anteil an Omega-3-Fettsäuren des Öls zu achten. Besonders eignen sich Lein- und Fischöl, wobei die Akzeptanz des Fischöls, aufgrund seines Geschmacks, häufig nicht so hoch ist.

Palmöl beispielsweise eignet sich für Pferde eher weniger, da es einen hohen Schmelzpunkt hat und somit schwerer verdaulich ist. Ebenso eignet sich auch Olivenöl nicht, da es einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren hat, da der Gehalt in der Nahrung ohnehin häufig relativ hoch ist und diese in verschiedenen Studien mit entzündlichen Vorgängen in Verbindung gebracht werden.

Vitamin C in der Pferdefütterung

Vitamin C spielt eine wichtige Rolle als Aktivator des Zellstoffwechsels und beim Schutz gegen Infektionen. Zudem hat es eine antioxidative Wirkung und schützt somit andere Vitamine vor dem Zerfall. Anders als wir Menschen können Pferde Vitamin C in ausreichender Menge im Dickdarm selbst synthetisieren. Außerdem ist Vitamin C in Futtermitteln, wie Gras, Heu und Möhren, enthalten. Doch bei sportlich stark beanspruchten Pferden kann es dazu kommen, dass die Eigensynthese des Pferdes nicht ausreicht – ebenso bei Pferden, die ständigem Stress ausgesetzt sind. Daher heißt es: Stress reduzieren und Magengeschwüren langfristig vorbeugen, denn diese stressen dein Pferd zusätzlich – ein Teufelskreis!  Dies senkt das Risiko eines Vitamin C-Mangels und infolge das Risiko, dass sich dein Pferd eine Infektion einfängt.

Leinsamen in der Pferdefütterung

Leinsamen sind ein beliebtes Zusatzfutter für Magenpatienten und für Pferde, die zu Problemen mit dem Fellwechsel neigen. Aufgrund ihres Schleim- und Ballaststoffgehaltes haben Leinsamen eine positive Wirkung auf den Verdauungstrakt. Die Schleimstoffe der Leinsamen kleiden die Magen- und Darmwände aus und wirken so positiv beruhigend auf die Magen-Darm-Schleimhäute. Dies wiederum begünstigt die Nährstoffaufnahme. Ihr hoher Fettgehalt sowie das Verhältnis der ungesättigten Fettsäuren liefert Pferden Energie und wirkt sich positiv auf das Fell aus. Das in Leinsamen enthaltene Leinöl hat einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Diese dreifach ungesättigten Fettsäuren neutralisieren Arachidonsäure, die ein Auslöser vieler Entzündungsprozesse im Körper ist.

Nachteil der Leinsamen ist der Gehalt an cyanogenen Glukosiden. Dies sind Vorstufen der giftigen Blausäure, die im Körper durch das in den Leinsamen enthaltene Enzym Linase in ihre Bestandteile gespalten werden. Hierbei wird dann die Blausäure freigesetzt. Daher wird empfohlen, die Leinsamen vor dem Verfüttern entweder abzukochen, was einerseits auch einen positiven Effekt auf die Schleimbildung hat, andererseits allerdings auch die hitzeempfindlichen Omega-3-Fettsäuren zerstört. Durch das mindestens 10-minütige Kochen wird die Linase  inaktiviert, wodurch die stoßweise Freisetzung der Blausäure im Darmtrakt verhindert wird. Werden Leinsamen ungekocht verfüttert, sollte eine Menge von 100-120 g am Tag nicht überschritten werden. Ungekocht sollten Leinsamen geschrotet verfüttert werden, um die wertvollen Inhaltsstoffe für das Pferd verfügbar zu machen.

Eine Alternative zu den klassischen dunklen Leinsamen sind gelbe Leinsamen, auch Goldleinsamen genannt. Diese enthalten weniger blausäurehaltige Glukoside, sind allerdings auch nicht so reich an Omega-3-Fettsäuren.

Luzerne in der Pferdefütterung

Luzerne ist rohfaserreich und eignet sich optimal zum Untermischen ins Kraft- oder Mineralfutter. Die Kauzeit kann verlängert und das Einspeicheln des Futters verbessert werden. Die Folge: der pH-Wert kann durch das Mehr an Speichel und demzufolge auch Bicarbonat angehoben werden, sodass der Magen nicht mehr so sauer wird. 

In einer Studie von leipziger Wissenschaftlern wurde herausgefunden, dass die Partikelgröße von Luzernen großen Einfluss auf das Auftreten von Magengeschwüren hat. Es wurde festgestellt, dass Pferde nach einer Fütterung mit Luzernehäkseln vermehrt Magenschleimhautveränderungen aufwiesen. Die schwarfkantige Stuktur der Häksel kann zu Laisionen der Magenwand führen und Schmerzen verursachen. Demzufolge sollte Luzerne eher als Pellet oder Extrudat verfüttert werden. 

Richtig gefüttert kann Luzerne eine sinnvolle Ergänzung bei der Pferdefütterung sein und Magengeschwüren sogar vorbeugen. 

Mehr zum Thema

Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung. 

Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.  

 

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