Was kann ich meinem Pferd mit Magengeschwür zur Belohnung geben?

Equine 74

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Um die Motivation deines Pferdes zu steigern gibt es verschiedene Möglichkeiten der Belohnung. Primäre Verstärker sind Futter und Sozialkontakt. Sie können helfen Pferden ein Anreiz zu schaffen intensiver mit zu arbeiten oder Neues zu erlernen.

Pferde mit Magengeschwüren bedürfen einer angepassten Fütterung, da sind Belohnungen in Form von Obst und Leckerlis nicht außer Acht zu lassen. Welche Arten von Futter Magengeschwür Pferd sich eignen, erfährst du hier.

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Sind Leckerlis für Pferde mit Magengeschwüren gut?

Leckerlis werden nach EU-Gesetzgebung des Futtermittelrechtes genauestens reguliert. So wirst du nichts in Leckerlis finden, was deinem Pferd schaden könnte, ob sie allerdings hilfreich sind, ist fraglich. Leckerlis sollten unabhängig davon, ob das Pferd gesund ist oder Magenprobleme hat, nur in Maßen verfüttert werden. Hat ein Pferd einen sensiblen Magen, solltest du auf einen möglichst geringen Zuckergehalt achten. Selbst getreidefreie Leckerlis ohne zugesetztem Zucker sind nicht automatisch zuckerfrei. Zusätze wie Rübenschnitzel oder Apfeltrester sind für einen hohen Gehalt an leichtverdaulichen Kohlenhydraten verantwortlich. Der Belohnungs-Trend geht hierbei zu zuckerfreien Alternativen wie Obst oder Gemüse.

 

Obst und Gemüse für Pferde mit Magenproblemen

Möhren, Äpfel, rote Beete und Co. gelten wie Gras als Saftfutter. Sie haben einen hohen Wasser- aber einen geringen Rohfaseranteil und sind somit für Pferde nur als Belohnung und nicht als Grundfutter geeignet. 

Möhren enthalten Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A und andere fettlösliche Vitamine. Aufgrund dessen können sie die Darmaktivität fördern, sich positiv auf die Schleimhäute auswirken und die Immunabwehr stärken. Eine Zulage von Fett (zB. in Form von Leinöl) ist notwendig, um das Vitamin A für den Organismus zugänglich zu machen. Am Tag solten maximal 3 kg Möhren verfüttert werden.

Rote Beete eignet sich besondern für Pferde mit Ulzera, da sie reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen aber arm an Zucker ist. Rote Beete stärkt das Immunsystem, unterstützen den Stoffwechsel und entsäuert den Körper. Zusätzlich hat sie eine blutbildende und entzündungshemmende Wirkung.

Bananen geraten wegen hohen Kaliummengen in Verruf, dabei liegt der Gehalt deutlich niedriger, als der in herkömmlichem Heu. Bananen sollten immer ohne Schale und nur maximal eine am Tag verfüttert werden, da sie viel Fruchtzucker enthalten.

Superfood: Hagebutte

Eine gesunde Leckerlialternative sind Hagebutten. Sie enthalten eine Vielzahl an Vitaminen, wie zB. Vitamin C, A, E, K und B-Komplexe. Außerdem verfügen sie über Beta-Carotin, Mineralien und sind reich an ungesättigten Fettsäuren. Sie schmecken süß und werden von Pferden gerne getrocknet gefressen. Besonders für Pferde mit Magenschleimhautreizungen sind sie zu empfehlen, da die  Hagenbuttenschale natürliche Pektine enthält, die für eine Regeration der Darmschleimhaut sorgt. 

 

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Diese Obst- und Gemüsesorten sollten bei Pferden mit Magenproblemen besser vermieden werden:

  • Äpfel - sie haben einen hohen Säure- und Zuckergehalt, sodass sie den Magen-Darm-Trakt des Pferdes schnell aus dem Gleichgewicht bringen können. Durchfall und Koliken können die Folge sein.
  • Steinobst, wie Pflaumen, Pfirsich und Kirschen - die Kerne können verschluckt werden oder die Obstsorten selbst führen zu Vergärungen, die Koliken als Folge haben. Pferde sollten also nie auf Weide mit solchen Obstbäumen stehen.
  • Weintrauben, Beeren und Ananas - sie sind besonders zuckerhaltig.
  • Avocados - sie können zu Atemnot, Koliken und sogar zum Tod führen!
  • Kreuzblütlergewächs, wie Blumenkohl und Brokkoli sind nicht giftig, verursachen aber Blähungen und sollten deshalb nicht in größeren Mengen gefüttert werden.
  • Ingwer - über einen längeren Zeitraum kann es zu Magenschleimhautreizungen und Kolik kommen.
  • Rhabarber - enthält Calciumoxalate, die zu Nierenversagen führen.
  • Tomaten -  durch Atropin werden Koliken verursacht.
  • Zwiebeln - enthalten N-Propyldisulfid, die zur Blutarmut führen können.

Gemüse und Obst nicht klein schneiden

Grundsätzlich ist es nicht ratsam Gemüse und Obst für Pferde klein zu schneiden. Sind die Stückchen zu klein, neigen Pferde dazu, sie im Ganzen zu verschlucken und nicht zu zerkauen. Die Folge: eine Schlundverstopfung.

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Fehler, die du bei der Fütterung von Leckerlis vermeiden solltest:

  • Betteln nicht durch Leckerligabe belohnen.
  • Wenn Pferde aufdringlich werden, keinen Schritt zurück weichen sondern lieber auf die Pferde zu gehen, sonst bringst du ihm bei dich zu bedrängen.
  • Nicht wahllos Leckerlis füttern, ansonsten verliert die Belohnung an Bedeutung.

Eine Belohnung muss nicht immer essbar sein

Gerade bei Pferden mit Magenproblemen, wo ein besonderes Augenmerk auf die Fütterung gelegt werden sollte, können Belohnungen auch in anderer Form stattfinden. Ein nachgebender Zügel oder das Streicheln am Hals kann als Lob fungieren. Wichtig hierbei ist nur das richtige Timing. Pferde können Aktion und Reaktion nur drei Sekunden lang miteinander verknüpfen. Ein direktes Reagieren auf eine lobenswerte Situation ist somit unerlässlich. 

Ein frühzeitiges Beenden einer Lehrneinheit oder eine Schrittpause kann ein Lob ausdrücken, genauso wie die Stimme eine belohnende Funktion einnehmen kann. Hierbei ist es wichtig, immer das selbe Wort als Lob zu nutzen, damit es einen Wiedererkennungswert für dein Pferd hat. Rituale, wie das Wälzenlassen nach dem Training, können Pferden ebenfalls Erholung verschaffen. Es muss nicht immer etwas zu Fressen sein. 

Positive und negative Verstärkung 

Unter einer operanten Konditionierung verstehen Pferdewissenschaftler das Lernen über die Konsequenz einer Handlung, dass bedeutet: Ein Pferd hebt zB. seinen Huf und der Mensch reagiert daraufhin. Machst du die Konsequenz für dein Pferd erstrebenswert, wird es die Reaktion in Zukunft häufiger zeigen, sprich, lobst du dein Pferd für das Hufegeben, wird es das in Zukunft wieder machen, bestrafst du es, wird es die Handlung nicht gerne wiederholen. 

Positive Bestärkung im Training bedeutet, anders als viele denken, nicht dass man immer positiv reagiert. Das "Positiv" steht eher für das Hinzufügen (positiv +) eines Reizes, das kann eine Möhre oder ein Gertenhieb sein. Das Entfernen eines Reizes, sprich zB. das Entfernen des Schenkeldruckes oder das Nachgeben des Zügels lässt sich als negative Verstärkung (negativ -) verstehen. 

Clicker-Training beim Pferd 

Eine Alternative Form der Belohnung bietet das Clicker-Training. Grundsatz ist das Belohnen von Aktionen, die erwünscht sind und das Ignorieren von unerwünschtem Verhalten. Der Clicker fungiert hier als positive Verstärkung. Zu Beginn wird das Pferd bei einer gewünschten Aktion mit Futter belohnt und das Clickgeräusch ertönt direkt. Dies Form der Konditionierung kommt aus dem Delfintraining und wurde von Karen Pryor entwickelt. Das Clickgeräusch wird über die Zeit mit der Futtergabe verbunden und kann irgendwann als alleinige Belohnung genutzt werden. 

Fazit

Belohnung in Form von Futter sind sicherlich am wirksamsten. Hagebutten, Möhren und Rote Beeten können neben der Funktion als Belohnung auch noch die Gesundheit von magenkranken Pferden fördern. Dennoch ist allgemeingültig, die Dosis macht das Gift. Alle Formen der Belohnung, seien sie essbar oder nicht, sollte nur in Maßen eingesetzt werden, da sie sonst an Wirkung verlieren. Zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt kann ein Lob das Pferd zu Bestleistungen motivieren. 

Mehr zum Thema

Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung. 

Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten. 

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