Bergabgehen und erschwertes Hinlegen bei Pferden mit Magengeschwüren

Tanja Dietz

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Weitere Symptome, die auf ein Magengeschwür beim Pferd hindeuten können, sind zögerliches Bergabgehen sowie erschwertes Hinlegen. Wenn das Pferd bergab geht oder sich hinlegt, wird die Rumpfmuskulatur stärker in Anspruch genommen und die Bauchmuskeln kontrahieren. Durch die Kontraktion der Bauchmuskeln erhöht sich der Druck auf den Magen. 

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Wenn sich der Druck auf den Magen des Pferdes erhöht, schwappt der saure Mageninhalt in den drüsenlosen vorderen Teil des Pferdemagens und gelangt dort an die empfindliche Magenschleimhaut. Ist die Magenschleimhaut bereits durch Geschwüre angegriffen, führt dies zu weiteren Reizungen der Schleimhaut, was wiederum zusätzliche Schmerzen beim Pferd verursacht.


Wieso haben Pferde häufiger Magengeschwüre im vorderen Teil des Magens?

Im Prinzip ist der Magen des Pferdes zweigeteilt. Die Schleimhaut des vorderen Magenabschnitts besteht nicht aus Drüsengewebe. Hier findet eine geringe mikrobielle Umsetzung der leichtverdaulichen Kohlenhydrate und teilweise auch von Eiweiß statt. Bei der Umsetzung der leichtverdaulichen Kohlenhydrate entstehen Milchsäure und in geringen Mengen Essig- und Buttersäure, die den Futterbrei ansäuern.

Im hinteren Abschnitt des Magens sind Drüsen in die Schleimhaut eingelagert, die die Magensäure, bestehend aus Pepsin und Salzsäure, bilden. Während das Futter also den Magen des Pferdes passiert, wird der pH-Wert von etwa 5,5 auf unter 3 (u.a. abhängig von der Kraftfuttermenge) abgesenkt. Damit sich der Magen im hinteren Teil nicht selbstverdaut, ist die Mageninnenwand hier mit einer dickeren Schleimschicht geschützt.

Wie entsteht ein Magensäureüberschuss?

Wird aufgrund von Stress vermehrt Magensäure gebildet, kommt es zu einem Magensäureüberschuss, der bei nicht ausreichender Raufutteraufnahme und damit verbundener geringer Speichelbildung nicht genügend abgepuffert werden kann und folglich die drüsenlose Schleimhaut im vorderen Magenabschnitt angreift. Auch zu hohe Kraftfuttermengen führen dazu, dass im vorderen Teil des Magens vermehrt Milchsäure gebildet wird, die den Magen-pH zusätzlich senkt und somit die Magenschleimhaut schädigt.

Hinzukommt, dass durch zu viel Kraft- und zu wenig Raufutter aufgrund damit verbundener niedrigerer Kauaktivität zu wenig Speichel gebildet wird. Dadurch ist nicht genügend Bicarbonat (Bestandteil des Speichels) zur Abpufferung der Säure vorhanden. Außerdem wird der Futterbrei durch zu wenig Speichel nicht zu einer homogenen Masse. Dies verlangsamt die Passagezeit des Futters, wodurch der Futterbrei länger im Magen verweilt und durch die stetige Magensäureproduktion saurer wird.

Daher ist es wichtig, ausreichend Raufutter über den Tag verteilt zu füttern und das Kraftfutter zum einen nicht über den Bedarf des Pferdes zu füttern und zum anderen nach der Raufuttergabe zu geben, damit das Pferd bereits genug Speichel zur Abpufferung der Säure im Magen gebildet hat.

Häufige Fragen

Warum haben Pferde mit Magengeschwüren Probleme beim Bergabgehen?

Zögerliches Bergabgehen ist ein häufiges Zeichen für Magenschmerzen bei Pferden. Durch die Kontraktion der Bauchmuskeln beim Bergabgehen steigt der Druck auf den Magen. Das kann sauren Mageninhalt in die empfindliche, drüsenlose Magenschleimhaut drücken und so Magengeschwüre zusätzlich reizen und Schmerzen verursachen.

Warum legen sich manche Pferde mit Magengeschwüren ungern hin?

Erschwertes Hinlegen oder zögerliches Ablegen sind typische Symptome bei Pferden mit Magengeschwüren. Beim Hinlegen spannen sich die Bauchmuskeln an, was den säurehaltigen Mageninhalt gegen die Schleimhaut drückt und Schmerzen auslöst.

Sind diese Symptome typisch für Magengeschwüre?

Ja, Probleme beim Bergabgehen und erschwertes Hinlegen sind bekannte Anzeichen. Sie treten aber meist zusammen mit weiteren Symptomen wie Abmagerung, Appetitverlust oder Leistungseinbruch auf.

Welche anderen Ursachen können dahinterstecken?

Auch orthopädische Erkrankungen (z. B. Rückenprobleme, Arthrose), Atemwegserkrankungen oder muskuläre Schmerzen können ähnliche Schwierigkeiten verursachen.

Wann sollte ich den Tierarzt rufen?

Wenn dein Pferd regelmäßig Probleme bergab zeigt oder sich nur schwer hinlegt – besonders in Kombination mit weiteren Symptomen – sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen.

Mehr zum Thema 

Auf unserer Themenseite findest Du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben. 

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