Was kann ich füttern um mein Pferd beim Fellwechsel zu unterstützen?

Equine 74

·

7 Min. Lesezeit

Wer kennt es nicht? Du putzt dein Pferd, die Haare rieseln und du siehst aus wie dein Pferd vor dem Putzen. Das bedeutet, die schönste Zeit des Jahres beginnt: Der Fellwechsel. Für Pferde mit Magenproblemen ist der Fellwechsel ein richtiger Kraftakt. Wie du dein Pferd durch gezielte Fütterung unterstützen kannst, erfährst du hier.

Sichere dir deine kostenlose Futterprobe Equine 74 Gastric und unterstütze dein  Pferd dabei, überschüssige Magensäure gezielt abzupuffern, damit es sich wieder  wohl fühlt.

Wann kommt ein Pferd in den Fellwechsel?

Pferde wechseln zweimal in Jahr ihr Haarkleid. Der Fellwechsel im Frühjahr beginnt meist im Januar nach der Wintersonnenwende und der Fellwechsel im Herbst beginnt im Juli. Deutlich früher als du dachtest?

Der Fellwechsel lässt sich in vier Phasen einteilen:

  • Die erste Phase ist die Wachstumsphase, hier wird das Haar mit Nährstoffen versorgt und wächst ca. vier Monate lang. Besonders hier wirkt sich ein Nährstoffmangel negativ aus, daher ist es wichtig, nicht erst beim Ausfallen der Haare die Mineralzufuhr für dein Pferd zu erhöhen, sondern von Ende Juli bis November.
  • In der zweiten Ruhephase wird die Nährstoffversorgung sowie das Wachstum eingestellt.
  • In der dritten Phase, der Übergangsphase, wird das alte Haare durch das neue herausgeschoben.
  • Als letzte Phase folgt der Haarverlust, den wir Reiter bemerken. Das alte Haar fällt aus und das neue schiebt nach. 

Nicht die Temperatur sondern die Tageslichtlänge beeinflusst den Fellwechsel des Pferdes

Für den Fellwechsel ist nicht maßgeblich die Temperatur verantwortlich, sondern das Tageslicht. Doch wie nehmen Pferde wahr, wann sie ihr Fell wechseln sollen? Das hat die Natur ganz schlau eingerichtet. Pferde nehmen die veränderte Tageslichtlänge nämlich anhand ihrer Zirbeldrüse wahr. Zirbeldrüse - noch nie gehört? Diese Hormondrüse, die wir Menschen übrigens auch besitzen, ist dem Gehirn angegliedert. Die Drüse produziert Melantonin, ein Hormon, welche unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus und somit auch den Fellwechsel steuert. Werden die Tage ab Juni kürzer gibt die Zirbeldrüse das Signal, dass der Winter bevor steht und Winterfell zum Schutz vor Kälte produziert werden muss.

Die Temperatur hat lediglich einen Einfluss auf die Felldichte und -länge. Dementsprechend bekommen robust gehaltene Pferde ein deutlich dichteres Winterfell, als Pferde im Stall. Im Herbst fallen, anders als beim Fellwechsel im Frühjahr, weniger die Haare aus, als dass neues Unterfell nachgeschoben wird. Dieser Fellwechsel ist für das Pferd eine regelrechte Höchstleistung, die einen steigenden Energiebedarf mit sich bringt, der durch eine angepasste Fütterung kompensiert werden kann.

AdobeStock_264714417

 

Welche Futtermittel unterstützen mein Pferd im Fellwechsel?

Gesunde Pferde stecken den Fellwechsel in der Regel gut weg. Muss die Energie- und Nährstoffzufuhr zur kälteren Jahreszeit jedoch erhöht werden, ist dies bei stoffwechselempfindlichen und vor allem magenempfindlichen Pferden leichter gesagt als getan.

Der Nährstoffbedarf ist in der Fellwechselperiode erhöht. Besonders wichtig sind zu dieser Zeit Kupfer, Mangan, Selen und Silicium. Um Haut und Haare zu unterstützen kann außerdem Zink hilfreich sein, da nicht nur die Haut sondern auch Schleimhäute, wie zB. die Magenschleimhaut unterstützt werden. Zink verhilft nach einer Reizung der Schleimhaut zur Regernation. Magnesium und Vitamin E fördern zusätzlich die Hautdurchblutung. 

Ist dein Pferd nicht ausreichend mit Mineralien versorgt, kann eine Immunschwäche die Folge sein. Besonders häufig treten in dieser Zeit Influenza, Erkrankungen der Atemwege und Herpesinfektionen auf, aber auch Mauke oder Kotwasser werden häufiger beobachtet.

Der Fellwechsel des Pferdes bedarf Energie

Der Fellwechsel bedarf sehr viel Energie, die du deinem Pferd zusätzlich zuführen musst. Einfach den Kraftfutteranteil zu erhöhen ist nicht sinnvoll, da dies weniger gekaut und somit nicht so intensiv eingespeichelt wird, wie bei zB. Heu. Das im Speichel enthaltene Bicarbonat ist der natürlich Gegenspieler der Magensäure und fungiert als Puffer. Kraftfutter sollte bei magensensiblen Pferden daher nur in Maßen gefüttert werden. Wie immer ist Heu von guter Qualität die Grundlage, welches deinem Pferd bestmöglich immer zur Verfügung stehen sollte. Es liefert dem Pferd bei guter Qualität Energie und bietet ausreichend Struktur für eine gesunde Verdauung. Gerade, wenn das Pferd im Herbst den Energie- und Rohfaserbedarf nicht mehr über frisches Gras decken kann.

Luzerne

Haare bestehen aus Keratin und um diesen Baustoff herzustellen, benötigt dein Pferd Protein. Als Futtermittel für Pferde mit Magengeschwüren eignet sich Luzerne, da es durch den hohen Calcium- und Magnesiumgehalt eine pH-Wert-neutralisierende Wirkung hat, die die Magenschleimhaut somit vor Reizungen schützt. Der Proteingehalt liegt bei Luzerne bei 16-20 % Protein im Vergleich zu 4-12 % bei üblichen Gräsern. Bei der Fütterung ist die Partikelgröße entscheidend. Die scharfkantige Struktur von Luzernehäckseln kann zu mechanischen Irritationen führen. Eine Fütterung in Form von einem Pellet oder Extrudat wird daher empfohlen. 

Bierhefe

Neben einem bedarfsgerechten Mineralfutter kann Bierhefe dein Pferd von Innen heraus unterstützen. Es ist reich an Aminosäure, das die Produktion von Haut- und Haarzellen fördert. Außerdem hat Bierhefe einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit, da es die Darmflora stabilisiert und zur Regeneration beiträgt. 10 bis 20 g Bierhefe pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes, sprich bei einem 600 kg schweren Pferd, 60 bis 120 g Bierhefe am Tag werden empfohlen.

Öl

Bei Magenpatienten empfiehlt es sich, sie im Fellwechsel mit der Zufütterung von Öl, welches reich an Omega-3-Fettsäuren ist, zu unterstützen. Öle liefern Energie, ohne dabei den Magen von empfindlichen Pferden zu beanspruchen. Sie bilden eine schützende Fettschicht auf der Haut und eine wasserabweisende Lipidschicht, die das Haar ummantelt. Besonders eignet sich Leinöl für das Pferd. Das Öl sollte zunächst nur esslöffelweise gefüttert werden und kann langsam auf bis zu 50 ml täglich erhöht werden. 

Leinsamen

Eine Alternative sind Leinsamen. Sie besitzen wertvolle Inhaltsstoffe für das Pferd und sind reich an Ballast- und Schleimstoffen, die eine positive Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt haben. Ihr hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren bringt den im Fellwechsel häufig schlappen Pferden viel Energie. Die enthaltenen Schleim- und Ballaststoffe unterstützen zusätzlich den Magen-Darm-Trakt.

Außerdem stärken Leinsamen das Immunsystem und fördern die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen, was besonders beim Fellwechsel von Vorteil ist. Am Tag können 20 g pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes verfüttert werden. Leinsamen sollten immer abgekocht werden, da sie cyanogene Glukoside enthalten, eine Vorstufe der giftigen Blausäure. Diese Säure ist wasserlöslich und verdampft während des Abkochens. 

Du interessierst dich für die Fütterung von Pferden mit Magenproblemen? Wir haben das E-Book "Futtermittel ABC" geschrieben, welches Informationen zur Fütterung von magenkrankes Pferden umfasst. Schau gerne hier vorbei!

Welche Faktoren können den Fellwechsel meines Pferdes beeinflussen?

Einfluss kann das Alter deines Pferdes, die Rasse, die Haltung aber auch das Wetter nehmen. Besonders für alte, kranke oder unterversorge Pferde bedeutet der Fellwechsel eine enorme Belastung des Stoffwechsels. Der Fellwechsel dauert deutlich länger, das Fell kann stumpf werden und Pferde zeigen sich nicht so leistungsbreit, wie gewohnt. Denk daran, dass der Fellwechsel nicht erst mit dem Ausfallen der Haare beginnt. Zeigt dein Pferd solche Symptome im August, kann der Fellwechsel bereits der Grund dafür sein.   

Tritt im Herbst ein plötzlicher Temperaturabfall auf und dein Pferd hat noch nicht ausreichend Winterfell, können bei deinem Pferd Verspannungen entstehen, die in sich in mangelnder Bewegungsfreude, Bänder- und Sehnenproblemen äußern. Unerwartet warme Tage im Herbst können dahingegen zu Herz-Kreislauf-Problemen führen, besonders betroffen sind davon ältere Pferde. Koliken sind nicht selten die Folge. 

Fazit

Der Fellwechsel ist ein natürlicher Vorgang, der alle Jahre wieder deinem Pferd einiges abverlangt. Du konntest lesen, welche Futtermittel dein Pferd dabei unterstützen können um gut durch den Fellwechsel zu kommen. Natürlich verschafft regelmäßiges Putzen deinem Pferd zusätzlich Erleichterung. Verliert dein Pferd trotzdem schlecht sein Fell, solltest du einen Tierarzt zu Rate ziehen. Bei jungen Pferde kann ein Nährstoffmangel den Fellwechsel verzögern. Bei älteren Pferden ist häufig PPID (Pars Pituitary Intermedia Dysfunktion; früher als Cushing bekannt) die Ursache. Langes, lockiges Fell ist ein typisches Symptom dieser metabolischen Erkrankung. 

Mehr zum Thema

Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung. 

Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.  

Equine 74 Gastric

Die langfristige Lösung

Puffert überschüssige Säure im Pferdemagen, anstatt sie zu blockieren.

Equine 74 Stomach Calm Relax

Bei akutem Stress

Unterstützt den nervösen Pferdemagen in stressigen Situationen.